4.11.2019

Zusammenhang von Übergewicht und Entzündungen

Die Österreicher werden immer dicker. Es ist schon lange bekannt, dass Übergewicht (Adipositas) ein hohes Risiko für eine Reihe von Erkrankungen birgt.

Eine wichtige Rolle spielt dabei das Bauchfettgewebe, denn es produziert viele Hormone und Mediatoren Substanzen, die einen massiven Einfluss auf den Stoffwechsel und auf das Immunsystem haben.

Das Bauchfettgewebe produziert große Mengen entzündungsfördernde (proinflammatorische) Substanzen. Diese schleichende Entzündungsreaktionen (engl. silent inflammation), die über Jahre im Körper ohne Symptome ablaufen können, sind die wesentlichen Ursachen für chronische Erkrankungen.

Diese „proinflammatorische Zytokine“ sind:

  • TNF-α (alpha) und TNF-γ (gamma) (Tumor-Nekrose-Faktor)
  • IL-6, IL-8 (Interleukin)
  • CRP (Akut-Phasen-Protein)

Die Höhe dieser Marken korreliert mit einem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ebenso verdichten sich die Hinweise, dass entzündliche Prozesse bei der Entstehung von Erkrankungen, wie Krebs, Alzheimer Demenz, Diabetes, Erkrankung des rheumatischen Formenkreises und Osteoporose eine wesentliche Rolle spielen. Ebenfalls wird ein frühzeitiger Alterungsprozess durch das vermehrte Bauchfett beschleunigt.

Bei Übergewichtigen erhöht sich auch das Risiko für Thrombosen und Embolien durch vermehrte Gewebshormonbildung (Prostaglandine).

Übergewichtige Menschen entwickeln nicht nur lokale Entzündungen (z.B. Gefäße, Haut), sondern systematische Entzündungsaktivitäten, weil die hohe IL-6, IL-8, TNF-α und TNF-γ Werte zusätzlich auch die Bildung des Entzündungsprotein (CRP) in der Leber anregen. Diese Anteile des Immunsystems (IL-6, IL-8, TNF-α, TNF-γ) fördern Entzündungen im Körper.

Zusätzlich bilden die Fettzellen (Adipozyten) vermehrt freie Fettsäuren, die ebenfalls in der Leber zu Lipoproteinen (LDL-Cholesterin) verstoffwechselt werden.

So ist es erklärbar und verständlich, dass Übergewicht eine große Rolle bei der Entstehung von Krebserkrankungen spielt. Man sieht einen direkten Zusammenhang zwischen ständig erhöhten Entzündungsparameterwerte und einer Erhöhung des Krebsrisikos. (z.B. über 40 % der Fälle bei Gebärmutterkrebs sind auf Übergewicht zurückzuführen.)

Prävention durch Ernährung

Umso wichtiger erscheint ein gezieltes und gesundes Abnehmen durch Unterstützung einer entzündungshemmenden Ernährung. Neue Studien zeigen sehr deutlich, dass in der Prävention die Ernährung eine wichtige Rolle spielt.

Ebenfalls sehr wichtig ist das gelbe Gewürz Kurkuma (Curcumin). Dies zeigt eine stark krebshemmende Wirkung (Darmpolypen verschwinden, oder es kommt zu einer Reduktion, Metastasen bei Brust- und Prostatakrebs werden gehemmt). Curcumin stärkt auch die Knochen, reduziert bei Arthrose die Schmerzen und verbessert die Beweglichkeit.

Die Wirkung wird durch Beigabe von schwarzem Pfeffer (Piperin) erhöht.

Nicht zu vergessen auf andere entzündungshemmende Lebensmittel/Kräuter: wie Soja, grüner Tee, Tomaten, Salbei, Thymian, Knoblauch, usw.

 

Zum Schluss eine Frage für Sie:

Haben Sie schon Mal einen dicken Hundertjährigen gesehen? 

 

Erstellt von Frau Dr. med. univ. Beatrix Havor
Betreuende Ärztin von easylife

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