25.7.2023

Heiße Zeit & Wassereinlagerungen: Tipps zur Selbsthilfe

Müde und schwere Beine, geschwollene Füße, schmerzende Hände, ein dickes Gesicht: Wassereinlagerungen können gerade während der wärmeren Jahreszeiten ganz schön lästig sein. Die vermehrten Wasseransammlungen treten entweder gleichmäßig verteilt oder lokal durch sogenannte Ödeme auf. Doch woher kommt das angestaute Wasser und wie kann man die Beschwerden mildern?

Es klingt paradox, aber die Hauptursache der Ödembildung liegt in chronischem Flüssigkeitsmangel. Viele Menschen haben kein Durstgefühl und trinken deshalb zu wenig.

Mensch und Wasser – eine untrennbare Verbindung!

Als Faustregel gilt 35 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht, d. h. ein 80 Kilogramm schwerer Mensch braucht 2,8 Liter Flüssigkeit. Hohe Temperaturen sowie körperliche Aktivitäten erfordern zusätzlich mindestens 1-2 Liter. Es sollten reines Wasser, Mineralwasser oder verschiedene Tees sein. Ebenso ist mehr Flüssigkeit erforderlich bei der Gewichtsreduktion und Einnahme von Medikamenten.

Über die Haut (durch Schwitzen) und Schleimhäute können wir bis zu 2 Liter Flüssigkeit zusätzlich verlieren. Dadurch steigt der Druck in den Zellen (intrazellulär) und sie pumpen noch mehr Gewebswasser in den Zellzwischenraum (extrazellulär). Diese Flüssigkeit ist eingedickt und kann nicht durch das Lymphsystem oder Venensystem abtransportiert werden. Diese Ödeme entstehen hauptsächlich in den tiefer liegenden Regionen, wie Beine, Knöchel, Hände.

Wir verlieren auch Mineralien (z. B. Natrium, Kalium, Chlorid uvm.), die zu einem Elektrolytverlust führen und eigentlich als Flüssigkeitsausgleich gedacht sind. Dies fördert den Flüssigkeitsverlust und verstärkt die Ödembildung. Anmerkung: Hier werden Funktionsstörungen von Herz, Lunge, Leber, Niere nicht besprochen!

Bei der Hitze erweitern sich zusätzlich die Blutgefäße, was wiederum zu einer Verlangsamung der Blutzirkulation führt und dadurch zu Flüssigkeitsaustritt aus den Gefäßen ins umliegende Gewebe. Die verminderte Pumpleistung des Herzens senkt den Blutdruck und bei Vorliegen eines schwachen Bindegewebes und eingedickten Lymphflüssigkeit verstärkt sich die Ödembildung.

Heiße Temperaturen: Staugefahr in Ihrem Körper

Im Sommer ist ein interessantes Phänomen zu beobachten – trotz viel Flüssigkeit kann es zu einer gleichmäßigen Wassereinlagerung im Bindegewebe kommen (die Zellen saugen sich voll). Der Grund dafür ist, dass unser Körper aus diesem „Flüssigkeitsvorrat“ den Verlust durch Verdunsten ausgleichen will. Dies erklärt auch eine Gewichtszunahme über Nacht, oder in kurzer Zeit bis zu 2 Kilogramm. Führt aber zu keinen isolierten Schwellungen (Ödemen). 

Es ist daher wichtig immer viel zu trinken, weil ohne genügend Flüssigkeit können die verschiedene Stoffwechselfunktionen nicht optimal ablaufen. Wasser fördert die Entschlackung, transportiert Nährstoffe, beseitigt Abfallprodukte aus dem Stoffwechsel, hält den osmotischen Druck der Zellen aufrecht und reguliert die Körpertemperatur.

Wie wichtig die Flüssigkeitszufuhr ist, erklärt sich auch dadurch, dass das Gehirn bis zu fast 90 Prozent, der Körper, je nach Alter bis zu 70 Prozent aus Wasser besteht.

Den Wassereinlagerungen im Körper können wir mit regelmäßiger Bewegung (zu Fuß gehen, Treppen steigen, Wassertreten, Schwimmen) entgegenwirken. Bei sitzenden Tätigkeiten immer wieder aufstehen, Fußgymnastik machen, eventuell Beine hochlagern.

Ein Beitrag von Frau Dr. med. univ. Beatrix Havor
Betreuende Ärztin von easylife

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