23.11.2024

Weihnachtszeit! Dem Zucker auf der Spur

Die Zeit der süßen Verführungen steht vor der Tür. Backwaren, Stollen, Kekse, Kipferl und die verzuckerten alkoholischen Getränke wie Glühwein und Punsch gibt es reichlich in der Weihnachtszeit. Doch wie viel wissen wir wirklich über den Zucker und seine Alternativen, die wir dabei konsumieren? Hier ein Überblick über den „Süßmacher“ und mögliche Alternativen.

Zucker in der Weihnachtszeit? Muss nicht sein! Der bewusster Einsatz von Alternativen fördert nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch das sinnliche Geschmackserlebnis von Speisen und Getränken.

Zucker ist nicht gleich Zucker! Zucker, Zuckeraustauschstoffe, Süßstoffe – bei der Vielfalt an Bezeichnungen für Süßmacher in verarbeiteten Lebensmitteln kann man leicht den Überblick verlieren. Neben den verschiedenen Ein- und Zweifachzuckern wie Saccharose (Haushaltszucker), Fruktose (Fruchtzucker) oder Glukose (Traubenzucker) kommen häufig noch so genannte Süßungsmittel zum Einsatz. Hier unterscheidet man zwischen Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen.

Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe

Süßstoffe wie Aspartam oder Saccharin sind kalorienarme, künstliche Verbindungen, die den Blutzucker nicht beeinflussen. Sie ersetzen oft Zucker in „Light“-Produkten und werden von Mundbakterien nicht zu Säuren umgewandelt, wodurch keine Karies verursacht wird.

Unter der Bezeichnung Zuckeraustauschstoffe werden chemisch betrachtet sogenannte Zuckeralkohole (Polyole), wie beispielsweise Sorbit, Xylit und Mannit, zusammengefasst. Hierbei handelt es sich um zuckerähnliche Substanzen, die durch Hydrierung aus bestimmten Kohlenhydraten hergestellt werden. Sie sind Teil vieler Diätprodukte, weil sie weniger Kalorien als Zucker enthalten (Fruktose etwa gleich viel), können aber in größeren Mengen zu Blähungen und Durchfall führen.

Stevia als Alternative?

Die aus Paraguay stammende Pflanze Stevia ist bei uns auch als Honigblatt oder Süßkraut bekannt. 2010 bewertete die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit die aus Stevia-Blättern extrahierten Süßungsmittel (Steviolglycoside) als gesundheitlich unbedenklich. Die EU-Kommission erteilte daraufhin dem natürlichen Süßstoff ab Dezember 2011 die Zulassung für den deutschen Lebensmittelhandel, allerdings unter Auflagen. In Lebensmitteln dürfen nur vergleichsweise geringe Mengen verwendet werden, die sich an der zulässigen Tagesdosis (ADI) orientieren. Weil aus Stevia gewonnene Süßstoffe temperaturstabil sind, können sie auch zum Backen und Kochen verwendet werden.

Zucker versteckt sich fast überall

Zucker kommt ganz offensichtlich in Backwaren, Fruchtsäften und Limonaden, Müslimischungen und Joghurts vor. Aber er wird auch vielem wie Ketchup, Wurst oder Sojasoße und sauren Gurken als Geschmacksverstärker zugesetzt. Will man wissen, ob Zucker im Lebensmittel von Haus aus enthalten ist oder ob er hinzugefügt wurde, so gibt die Zutatenliste Auskunft. In der EU zugelassene Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe werden als „E-Nummern“ auf dem Lebensmittel-Etikett angeführt. Beinhaltet ein Produkt mehr als 10 % eines Zuckeraustauschstoffes, muss es die Aufschrift „kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ tragen.

Weniger Zucker, mehr Geschmack

Es gibt viele geschmackvolle und gesunde Alternativen zu Haushaltszucker. Ersetzen Sie den Zucker aus Saccharose in Rezepten durch Süßstoffe oder Stevia. Das bringt auch einen sensorischen Vorteil! Die einzelnen Gewürze kommen im Weihnachtsgebäck jetzt wesentlich stärker zur Geltung und punkten mit ihren gesundheitsfördernden Eigenschaften. Zimt ist verdauungsfördernd und regt den Kreislauf an. Nelken desinfizieren, Muskatnuss entspannt und lindert Schmerzen. Kardamom wärmt und verbessert die Durchblutung. Vanille unterstützt die Nierentätigkeit, verbessert die Stimmung und die Harmonie. Außerdem reduzieren sich sogar Verzehr und Heißhunger durch den intensiveren Geschmack und die Verwendung von insulinunabhängigen Süßstoffen.

Diese kleinen Optimierungen sorgen für mehr Gesundheit und Wohlbefinden in der wunderschönen Weihnachtszeit!

Beitrag erstellt von Verena Dietmaier, MSc. BA MBA
Ernährungswissenschafterin bei easylife