17.5.2024

Abnehmen gegen Bluthochdruck - jetzt!

Vor allem ĂŒbergewichtige Menschen hören den Ă€rztlichen Rat, einige Kilos abzunehmen, nicht grundlos: das kardiovaskulĂ€re Risiko und mögliche Folgeerkrankungen lassen sich direkt ĂŒber eine Gewichtsreduktion positiv beeinflussen. Je frĂŒher man interveniert, desto besser, empfiehlt Verena Maria Dietmaier MSc., ErnĂ€hrungswissenschafterin bei easylife. Im folgenden Interview verrĂ€t sie Wissenswertes zum Thema Bluthochdruck und worauf es beim Abnehmen ankommt.

Abnehmen gegen Bluthochdruck
Bluthochdruck und Folgeerkrankungen lassen sich durch Gewichtsreduktion messbar und spĂŒrbar verbessen.

Eine der Hauptursachen von Bluthochdruck ist Übergewicht – stimmt das?

Dietmaier: Studien haben Übergewicht lĂ€ngst und mehrfach als eindeutigen Risikofaktor fĂŒr kardiovaskulĂ€re, also das Herz- und GefĂ€ĂŸsystem betreffende Erkrankungen bestĂ€tigt. Bei adipösen MĂ€nnern steigt hierbei das Risiko um etwa 72 Prozent, bei Frauen sogar um 82 Prozent fĂŒr Übergewicht, bei Adipositas sind es gar 269 Prozent Risiko.

In welcher Form schwĂ€cht Übergewicht insbesondere das Herz?

Dietmaier: Um die grĂ¶ĂŸere Körpermasse – vor allem den erhöhten Fettanteil – zu versorgen, muss das Herz nachziehen und somit auch seine GrĂ¶ĂŸe ausbauen. Wie ein Haus, das fĂŒr eine große Familie zu klein wird, dehnt das Herz langsam die Herzkammern aus. In den erweiterten Kammern kommt mehr Blut an, das vom Herz nun mit noch mehr Druck in das Kreislaufsystem gepumpt werden muss. Das ist die InitialzĂŒndung fĂŒr Bluthochdruck, der dann durch den Druck auf die GefĂ€ĂŸwand, weitere Folgeerkrankungen wie Arteriosklerose bedingen kann.

Wie wirkt sich Übergewicht auf Blutdruck und den Gesundheitszustand aus?

Dietmaier: Ab einem Messwert von 140 mmHg zu 85 mmHg spricht man von hohem Blutdruck (Hypertonie). Bis zur Diagnose dauert es mehrere Jahre und es kann bis dahin unerkannt SchĂ€den anrichten. Falsche und ĂŒbermĂ€ĂŸige ErnĂ€hrung fĂŒhrt nicht nur zu Übergewicht, sondern lĂ€sst die BauchspeicheldrĂŒse zu viel Insulin produzieren. Die potentiell tödlichen Folgen von Bluthochdruck können Herzinfarkt und Schlaganfall sein.

Kann man Folgeerkrankungen durch die Abnahme von Körpergewicht reduzieren?

Dietmaier: Gewichtsreduktion kann eine deutliche Senkung des Blutdrucks bewirken. Die gute Nachricht also: das kardiovaskulĂ€re Risiko ist durch Gewichtsabnahme minimierbar. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass Übergewicht nicht harmlos ist. Das Fettgewebe ist ein eigenes Organ, das ĂŒber Signal und Botenstoffe den Krankmacher der chronischen EntzĂŒndung und sogar den Alterungsprozess der Körperzellen anschiebt. Deshalb ist es wichtig, so frĂŒh als möglich zu intervenieren.

Gibt es mehr nennenswerte Folgen von Übergewicht außer Bluthochdruck?

Dietmaier: Auf jeden Fall! Weitere Folgeerkrankungen sind beispielsweise Diabetes, ein erhöhtes Risiko fĂŒr Krebs, degenerative Erkrankungen wie Arthrose, Arthritis, Fersensporn, chronische RĂŒckenschmerzen bis hin zu Schlafstörungen und Depressionen.

Wie kann eine Gewichtsreduktion FolgeschÀden verhindern / positiv beeinflussen?

Dietmaier: Wichtig ist, insbesondere den „ungesunden“ Fettanteil im Körper zu senken. Dieser sitzt nicht nur deutlich sichtbar an Bauch, Beinen oder Po, sondern auch um Organe und Muskeln. Besonders schĂ€dlich sind Fettdepots an Herz und Leber. Vor allem das sogenannte „viszerale“ Bauchfett produziert ungĂŒnstige Botenstoffe und Hormone, die im Zusammenhang mit genannten Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen stehen. Speziell diese Depots gilt es mithilfe einer gezielten ErnĂ€hrungsintervention zu reduzieren, um so Folgeerkrankungen gar nicht erst entstehen zu lassen oder, falls vorhanden, zu minimieren.

Warum zeigt das easylife-Abnehmkonzept eine wertvolle gesundheitliche Wirkung?

Dietmaier: Durch die stoffwechselorientierte ErnĂ€hrung wird bei easylife ausschließlich der Fettstoffwechsel mobilisiert. Es werden ĂŒberflĂŒssige Depotfette – hier auch gesundheitsschĂ€dliches viszerales Fett – reduziert, ohne dabei an Muskelmasse, Haut- oder Nervenfetten zu verlieren. Nach einigen Therapiewochen und ersten Erfolgen werden auch die gesundheitlichen Vorteile schnell sichtbar. So werden durch Begleit- und Folgeerkrankungen wie Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder Diabetes, minimiert. Die Erfahrung zeigt, dass viele unserer TeilnehmerInnen nach einer erfolgreichen Gewichtsabnahme ihren Medikamentenbedarf – natĂŒrlich immer in individueller Absprache mit den behandelnden Ärzten – reduzieren oder sogar absetzen konnten. Zudem berichten die Absolventen von einer höheren Lebens- und SchlafqualitĂ€t, wodurch sich aus das psychische Wohlbefinden zum Besseren entwickelt.

Interview mit Verena Maria Dietmaier M.Sc.,
ErnÀhrungswissenschafterin bei easylife